Bereite dich auf die 33 häufigsten Fragen im Bewerbungsgespräch vor

Bereite dich auf die 33 häufigsten Fragen im Bewerbungsgespräch vor

Der Arbeitsmarkt ist hart umkämpft und die meisten Kandidaten*innen, die es zum Bewerbungsgespräch schaffen, sind qualifiziert für den Job. Auch wenn du einen passenden Lebenslauf mit aussagekräftigem Anschreiben abgegeben hast, brauchst du einen Plan, um das Bewerbungsgespräch erfolgreich zu meistern.

Wenn dich das Unternehmen zum Bewerbungsgespräch einlädt, bereite dich ordentlich darauf vor. Schau dir die Stellenanzeige und Jobbeschreibung nochmal genau an und stelle sicher, dass du auf die Fragen im Vorstellungsgespräch vorbereitet bist. Du kannst dich von der Konkurrenz absetzen, die mehr Erfahrung hat als du, indem du umso motivierter bist. Hier geht es darum, deine Leidenschaft für das Unternehmen und die offene Stelle zu zeigen.

Nur ein/e Kandidat*in wird nach dem Bewerbungsgespräch angestellt. Wenn du dich richtig darauf vorbereitest, wirst du derjenige/diejenige sein.

Gängige Fragen im Vorstellungsgespräch und Antworten dazu

Jedes Interview ist so einzigartig wie die daran beteiligten Personen.

Bestimmte Fragen werden jedoch in jedem Interview, unabhängig von der Branche oder der offenen Stelle, gefragt. Wenn du diese gängigen Fragen kennst, hast du einen klaren Vorteil – denn bist darauf vorbereitet, sie zufriedenstellend zu beantworten.

Können Sie mir etwas über sich erzählen?

VORSICHT: Das ist die erste am häufigsten gestellte Frage. Viele Kandidaten*innen antworten hier zu auswuchernd. Halte deine Lebensgeschichte kurz und bündig in ca 2 Minuten und hinterlasse einen strukturierten Eindruck.

WICHTIG: Der/Die Recruiter*in möchte einen Eindruck von dir bekommen und herausfinden, wie du in das Unternehmen passen würdest.

Es ist eine Frage zum Aufwärmen, deshalb solltest du nicht schon zu Beginn ein paar Punkte verlieren. Beschränke dich bei deiner Antwort auf arbeitsbezogene Angelegenheiten und verschwende keine Zeit mit irrelevanten Informationen. Spreche kurz vier Themen an: deine frühen Jahre, deine Ausbildung, die berufliche Laufbahn und deine Berufserfahrung.

Was unterscheidet Sie von anderen?

VORSICHT: Diese Frage ist ähnlich wie "Was sind Ihre Stärken?" Nicht in die Falle treten und sich mit anderen Kandidaten*innen vergleichen. Du und der/die Interviewer*in sind die einzigen anwesenden Personen im Raum.

WICHTIG: Diese Frage prüft, wie gut du dich selbst verkaufen und ob du die Bedürfnisse des/der Arbeitgebers*in erfüllen kannst. Denke an deine wichtigsten Erfolge und erinnere dich daran, was der/die Arbeitgeber*in in der Stellenbeschreibung gefordert hat.

Welche deiner Erfolge / Errungenschaften / Fähigkeiten passt am besten zur Stellenbeschreibung und zu den Bedürfnissen dieses Unternehmens? Worin bist du gut? Betone deine Talente.

Deine Antwort sollte die drei wichtigsten Kriterien zusammenfassen:

  • Identifiziere die Herausforderungen und Bedürfnisse des Unternehmens.
  • Erzähle, was du tun kannst, um das Unternehmen zu unterstützen.
  • Erkläre, wie du es unterstützen wirst.

Was wissen Sie über das Unternehmen?

VORSICHT: Diese Frage dient dazu, all diejenigen Kandidaten*innen auszuschließen, die verzweifelt nach irgendeinem Job suchen aber nicht unbedingt nach diesem einen Job. Hier findet der Interviewer raus, ob dich das Unternehmen interessiert und du gemeinsame Werte teilst und Leidenschaft dafür mitbringst.

WICHTIG: Lasse in deiner Antwort ruhig anklingen, dass du etwas recherchiert hast. Beweise damit, dass du vorbereitet bist. Wenn dir diese Frage gestellt wird, dann wird sie auch den anderen Kandidaten*innen gestellt.

Die meisten der anderen Kandidaten*innen geben wahrscheinlich eine umfassende Antwort mit Informationen, die sie als erste Ergebnisse zum Namen des Unternehmens in einer Suchmaschine gefunden haben. Du solltest diese grundlegenden Informationen natürlich auch kennen, aber du kannst den/die Interviewer*in darüber hinaus mit wichtigen Daten des Unternehmens beeindrucken.

Mit nur einer halben Stunde Recherche kannst du den/die Interviewer*in mit deiner Antwort überraschen. Recherchiere ein bisschen mehr, um Informationen zu Produkten / Dienstleistungen, dem Marktanteil im Vergleich zu Wettbewerbern, jährliche Erträge, zukünftige Ziele, die größten Unternehmenserfolge und Fakten über den CEO und das Team, mit dem du arbeiten wirst, herauszufinden.

Hinterlasse einen bleibenden Eindruck und zeige, dass du weißt, warum du in diesem Unternehmen arbeiten willst.

Warum haben Sie Ihren aktuellen/letzten Job gekündigt?

VORSICHT: Auch wenn du mit deinem/deiner ehemaligen Chef*in oder direktem/direkten Vorgesetzten nicht ausgekommen bist oder die Branche einfach nicht mochtest – vermeide es, das Unternehmen schlecht zu machen. Du wirst sofort an Glaubwürdigkeit und Vertrauen verlieren.

WICHTIG: Diese Frage soll deine Werte und die Gründe für deine Karriereziele ermitteln. Du bekommst möglicherweise auch Fragen wie: "Was hat Ihnen an Ihrer vorherigen Stelle am besten gefallen?" oder: "Was hat Ihnen am wenigsten gefallen?" gestellt.

Der/Die Personalvermittler*in möchte herausfinden, ob es sich bei deiner Kündigung um eine Unternehmens- oder persönliche Entscheidung handelt und warum es so gekommen ist.

Sei positiv in deiner Antwort und formuliere deine Sätze lieber mit einem "Ich" anstelle von "Sie". Sei ehrlich, aber erwähne keine persönlichen Konflikte, auch wenn du bspw. mit dem Team nicht auskommen bist. Es ist gut, über Veränderung zu sprechen, ohne das eigene Karriereziel zu ändern. Wenn du zudem darlegen kannst, wie dieses Unternehmen auch dabei hilft, deine Karriereziele zu erreichen, hast du bei dieser Antwort alles richtig gemacht.

Was sind deine Stärken?

VORSICHT: Das ist eine einfache Frage, aber sollten deine Stärken nicht mit den wichtigsten Punkten der Stellenbeschreibung übereinstimmen, wirst du wahrscheinlich nicht mehr für die Stelle in Betracht kommen.

WICHTIG: Hebe diejenigen deiner Stärken hervor, die auch die wichtigsten Punkte der Jobbeschreibung abdecken. Solltest du dich also auf eine Stelle im digitalen Marketing bewerben, sollte deine Stärke auch im digitalen Marketing liegen. Wenn du dich für eine Stelle als Grafikdesigner*in bewirbst, sollten deine Gestaltungsfähigkeiten hervorgehoben werden. Orientiere dich mit deinen Stärken an den Bedürfnissen des Unternehmens.

Erwähne darüber hinaus aber auch weitere deiner Stärken. Je besser du dich selbst verkaufst, desto mehr wirst du gewollt – überheblich solltest du dabei aber nicht werden. Sprich sachlich über deine ausgeprägten Kommunikationsfähigkeiten, soziale Stärken oder Teamarbeit - dies sind einige der wünschenswertesten Eigenschaften eines/einer jeden Mitarbeiters*in.

Was sind Ihre Schwächen?

Diese Frage prüft deine Ehrlichkeit. Sie soll helfen, die Anzahl der Kandidaten*innen zu minimieren. Professionelle Personalmanager*innen stellen diese Frage nicht, weil sie unangenehm ist – und professionelle Personalmanager*innen sollten niemals Fragen stellen, die sie selbst nicht beantworten würden wollen.

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie der/die Interviewer*in reagieren würde, wenn du ihn nach seinen Schwächen fragen würdest? Nun, es ist leider eine gängige Frage, sei daher also besser darauf vorbereitet.

VORSICHT: Diese Frage ist knifflig, weil sie nicht positiv ist. Das schlimmste, das du tun kannst, ist eine deiner Stärken in eine Schwäche zu verwandeln. Also z.B. zu sagen, dass es deine Schwäche ist, hart zu arbeiten und dich zu viel zu kümmern.

Obwohl viele Bewerber der Meinung sind, dass man mit dieser Antwort eine gute Eigenwerbung macht, hat sich gezeigt, dass Interviewer*innen dazu neigen, ehrliche und offene Bewerber*innen besser zu bewerten.

WICHTIG: Die ehrliche Antwort gewinnt. Sei nicht arrogant – du kannst diese Frage nicht so drehen, dass du als Gewinner*in aus der Sache raus gehst. Achte einfach darauf, dass du dir nicht deine schlechteste Eigenschaft aussuchst, also eine, die du an dir selbst am wenigsten ausstehen kannst. Entscheide dich lieber für eine Eigenschaft, die dich zwar stört, die aber nur leicht im Konflikt mit deinen Fähigkeiten und deiner Motivation steht.

Welche deiner Eigenschaften katapultiert dich nicht gleich aus dem Raum, sondern ist einfach etwas unangenehm?

Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?

VORSICHT: Der/Die Personalvermittler*in möchte wissen, welche beruflichen Ziele du hast und wie sehr du dich dem Unternehmen verpflichtest. Er/Sie sucht nach Hinweisen darauf, ob du auf lange Sicht dabei bleibst oder einfach nur einen Zwischenstopp suchst, bis etwas Besseres kommt.

WICHTIG: Die Wahrheit ist natürlich, dass in den kommenden Jahren vieles passieren kann – dennoch steckt das Unternehmen Geld, Energie und Zeit in das Einstellen und die Schulungen von Mitarbeitern. Fünf Jahre sind eine lange Zeit und die meisten Mitarbeiter wechseln in der Regel früher das Unternehmen. Dennoch solltest du eine ehrliche Absicht zeigen, und lange genug bleiben wollen, um als eine gute Investition zu gelten.

Sprich über deine langfristige Vision und denke daran, wie die Firma und diese Position dir dabei helfen, dein Karriereziel zu erreichen.

Können Sie auch unter Druck arbeiten?

VORSICHT: Stress kann Menschen sehr unglücklich machen. Der/Die Interviewer*in möchte also wissen, wie du damit umgehst. Wenn du antwortest, dass Stress schlecht für dich ist oder du nie gestresst bist, wird der/die Interviewer*in glauben, dass du einfach nicht mit Stress umgehen kannst.

WICHTIG: Um diese Frage zu beantworten, hilft ein Beispiel aus einer früheren stressigen Situation und die Erklärung, wie du damit umgegangen bist. Beziehe dich nicht auf irrelevante oder allgemeine Situationen wie "Ich war sehr gestresst, als ich mehrere Aufgaben mit einem engen Timing erledigen musste." Gehe nicht darauf ein, wie du dich in stressigen Situationen fühlst, betone lieber, wie du solche Situationen meisterst.

Denke auch daran, dass Stress in richtigen Portionen auch hilfreich sein kann und anspornt, produktiver zu sein. Stress kann dir dabei helfen, deine Arbeit schneller zu erledigen und das Ergebnis besser zu verstehen.

Stress kann dich mit Energie versorgen und Energie ist der Schlüssel für produktive Arbeit.

Wieviel wollen Sie verdienen?

VORSICHT: Das ist ein heikles Thema. Der/Die Personalvermittler*in möchte wissen, ob das Unternehmen mehr oder weniger als das durchschnittliche Gehalt bezahlen müsste.

WICHTIG: Wenn du mehr verdienen möchtest, versuche es mit dieser Verkäufer-Taktik: Erwähne niemals eine Zahl, bis der/die Personalverantwortliche sagt, wie viel das Unternehmen bezahlen kann.

Das solltest du übrigens während des gesamten Gesprächs tun, deine Erwartungen an denen des/der Recruiters*in ausrichten. In diesem Fall hilft die folgende Strategie, um deinen Gewinn zu maximieren:

  • Recherchiere das durchschnittliche Gehalt auf diesem speziellen Markt und vergleiche es mit deinem vorherigen Gehalt.
  • Recherchiere das durchschnittliche minimale Gehalt auf dem Markt.
  • Antworte anhand dieser Zahlen auf die Frage "Wieviel wollen Sie verdienen?". Wenn der/die Personalvermittler*in angibt, dass nur das Minimum gezahlt werden kann – was solls? Es ist schließlich ein Low-End-Unternehmen.

Die meisten Unternehmen zahlen einem neuen Mitarbeiter am ersten Tag nicht mehr. Erwarte also nicht, dass das Unternehmen auf eine hohe Gehaltsforderung einsteigt – es sei denn, dein guter Ruf eilt dir bereits voraus. Unternehmen können nicht viel dafür bezahlen, nur damit du dich ihren Herausforderungen annimmst. Wenn du die täglichen Probleme des Unternehmens lösen kannst, dann verdienst du im wahrsten Sinne des Wortes mehr. Darum geht es in einer Probezeit.

Wenn das Vorstellungsgespräch gut verläuft, kannst du den Karriereweg und die Checkpoints verhandeln, an denen es eine Gehaltserhöhung geben soll. Das geschieht aber normalerweise erst in einem zweiten Gespräch.

Schwierige und kniffelige Fragen im Vorstellungsgespräch

Neben den häufigsten Fragen, stellen HR-Manager *innen einige zusätzliche Fragen, um ein bisschen mehr über dich und deine Persönlichkeit herauszufinden und zu prüfen, wie du in bestimmten Situationen reagierst. Bist du ein Teamplayer? Wie würdest du eine/n Chef*in beschreiben?

Es gibt einige gängige Fragen, aber noch viele mehr, mit denen man dir auf den Zahn fühlen will. Hier kannst du üben, damit umzugehen.

Was ist Ihr Traumberuf?

Der/Die Recruiter*in prüft, wie gut die Vorstellung deines Traumjobs mit der Position und dem Unternehmen übereinstimmt. Diese Frage hilft dem/der Recruiter*in darüber hinaus auch, deine Ambitionen und Motivation einzuschätzen.

Obwohl der/die Arbeitgeber*in immer nach einem/einer Mitarbeiter*in mit den richtigen Fähigkeiten sucht, ist es auch wichtig zu wissen, was ihn/sie motiviert. Frag dich daher selbst:

  • Was motiviert mich?
  • Was ist meine Leidenschaft?
  • Mit welchen meiner Fähigkeiten kann ich meinen Traumberuf erlangen?

Werfe vor dem Vorstellungsgespräch noch einmal einen Blick in die Stellenbeschreibung, um herauszufinden, was dich an der Stelle am meisten interessiert. Konzentriere dich dann bei deiner Antwort auf die Gegenwart und Zukunft und führe einige Beispiele auf.

Deine wichtigsten Erfolge und Misserfolge sind Maßstäbe, an denen sich deine Leistung misst. Der/Die Interviewer*in kann anhand dieser Angaben feststellen, wie viel Erfahrung du hast. Sprich nicht über Konflikte, sondern darüber, wie du mit extremen Situationen umgehst.

Der schwierige Kollege

Fragen wie: "Nennen Sie ein Beispiel, als Sie mit jemandem zusammenarbeiten mussten, mit dem sie nicht gut auszukamen.

Der/Die Personalvermittler*in stellt dir möglicherweise diese Fragen, um deine Teamfähigkeit zu testen. Gleichzeitig kann sie/er bereits eine/n Kollegen*in im Sinn haben, der problematisch (aber produktiv) ist und mit dem/der du möglicherweise nicht auskommen könntest. Lächle und sei positiv.

Führungsqualitäten

Fragen wie: "Was beschreibt eine gute Führungskraft?" "Was macht eine/n Experten*in aus?" "Was sind die wichtigsten Merkmale erfolgreicher Menschen?"

Professionelle Recruiter*innen stellen diese Frage, um zu verstehen, wer deine Vorbilder sind und ob du selbst diese Qualitäten besitzt. Der/Die Personalverantwortliche kann damit noch besser herausfinden, welche/r der Kandidaten*innen der/die professionellste und vielversprechendste ist.

Multitasking

Fragen wie: "Beschreiben Sie eine Situation, in der Sie mehrere Dinge gleichzeitig erledigen mussten. Wie sind Sie damit umgegangen?"

Jeder hat Zeiten, in denen sich tonnenweise Arbeit stapelt und man nicht viel Zeit hat, um sie zu erledigen. Daher ist die Fähigkeit zum Multitasking eine der wünschenswertesten (aber nicht immer rationalen) Fähigkeiten eines/einer Bewerbers*in. Diese Frage ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, um ein Beispiel aus deinem Arbeitsablauf anzuführen, das zeigt, dass du Aufgaben mit Zeitdruck priorisieren und schnell und zuverlässig erledigen kannst.

Was ist Ihre Vorstellung von harter Arbeit?

Harte Arbeit bedeutet nicht so viel wie möglich zu arbeiten. Es ist ein produktiver Weg um Arbeit in der kürzesten möglichen Zeit zu erledigen. Es gibt viele Wege die Produktivität zu steigern. Erkläre es am besten anhand eines Beispiels wie: "Ich beginne mit der schwierigsten Aufgabe und erledige die nicht so dringenden Dinge zum Schluss."

Wie würden Sie sich mit einem Wort beschreiben?

Wenn du dich mit nur einem Wort beschreiben müsstest, welches wäre es?

Mit dieser Frage möchte der/die Recruiter*in herausfinden, was dir wichtig ist. Dieses eine Wort verrät ihm so viel über dich, dass er/sie abschätzen kann, ob du die offene Stelle besetzen kannst.

Würden Sie sich für uns entscheiden?

Fragen wie: "Haben Sie noch andere Bewerbungsgespräche?", "Würden Sie sich für uns entscheiden?"

Wenn diese Frage am Ende eines Vorstellungsgesprächs kommt, ist das ein gutes Zeichen. Bleibe positiv in Bezug auf dieses Unternehmen und frage nach dem nächsten Schritt des Bewerbungsprozesses.

Wie würden Sie mit einem/einer wütenden Kunden*in umgehen?

Diese Frage zielt darauf auf ab, mehr darüber zu erfahren wie du mit Stress und Verantwortung umgehst. Wütende Kunden*innen gibt es immer mal, man muss nur mit ihnen umgehen können. Denke einfach daran wie du den letzten wütenden Kunden beruhigt hast und erläutere es – natürlich so, dass das Unternehmen am Ende gut da steht.

Warum haben Sie eine Lücke im Lebenslauf?

Lücken im Lebenslauf sind in Ordnung und der/die Recuiter*in wird eine Unternehmensgründung oder den Mutterschaftsurlaub positiv bewerten. Das einzige Problem mit der Lücke ist, wenn sie unerklärt bleibt. Denn dadurch entsteht Raum für Fehlinterpretationen.

Haben Sie noch Fragen?

Wenn du keine Fragen stellst, zeigst du einen Mangel an Begeisterung.

Eigentlich ist es die beste Frage im Vorstellungsgespräch. Jetzt hast du die Chance deinen Intellekt, deine Logik, deine Energie, dein Wissen und vor allem deine Begeisterung für diese Stelle zu zeigen. Eine Liste der besten Fragen, die du an dieser Stelle stellen kannst, findest du im nächsten Kapitel.

Fragen im Vorstellungsgespräch fragen

Mit anderen Worten, wie reagiert man auf "Haben Sie noch Fragen?"

Das ist der beste Teil eines Bewerbungsgesprächs, denn jetzt hast du die Möglichkeit, dein Interesse, deine Kreativität und dein Wissen unter Beweis zu stellen.

Viele passende Bewerber mit der nötigen Berufserfahrung scheitern an dieser Frage, weil sie selbst keine stellen. Das ist ein ziemlich großer Fehler, denn dadurch wird Desinteresse suggeriert.

Betrachte das Fragenstellen als Bonus, besonders wenn du sich während des Gesprächs nicht so gut geschlagen hast. Du kannst die Gelegenheit nutzen, um wieder Punkte gut zu machen. Ein paar schlaue Fragen, die den/die Interviewer*in beeindrucken, kann zum Beispiel einen Mangel an Berufserfahrung ausgleichen.

Stelle so viele Fragen, wie du willst - das Gespräch ist erst vorbei, wenn du aufhörst zu fragen. Wenn du das Gespräch mit cleveren Fragen um ein paar Minuten verlängern kannst, dann solltest du diese Chance nutzen, um zu zeigen dass du der/die interessierteste und leidenschaftlichste der Kandidaten*innen bist, die für das Unternehmen arbeiten möchten.

Clevere Manager*innen stellen Menschen mit Motivation und Leidenschaft ein – und nicht die, mit der meisten Berufserfahrung.

Fragen im Vorstellungsgespräch fragen: über dich und den Bewerber

Wenn du endlich hörst "Haben Sie noch Fragen?", dann wird es Zeit dein Interesse und deinen Intellekt zu zeigen.

Zeige Interesse daran, wonach das Unternehmen sucht und wie du dem Unternehmen helfen kannst, seine Probleme zu lösen. Zu Beginn des Gesprächs habt ich bereits über eine/n Kandidaten*in gesprochen: dich selbst. Mit den nachfolgenden Fragen bekommst du eine Vorstellung davon, was ein/e gute/r Bewerber*in aus Unternehmenssicht mitbringen muss.

Hier ist eine Liste an Fragen, die du stellen kannst:

  • Welche Fähigkeiten, Eigenschaften und Erfahrungen machen eine/n ideale/n Kandidaten*in für das Unternehmen aus?

    Achte bei der Antwort darauf, ob die Schlüsselworte, die in der Stellenbeschreibung stehen und die du in deinem Lebenslauf herausgearbeitet hast, hier fallen.

  • Wenn Sie alle Personen, die diese Position in der Vergangenheit besetzt haben, in eine Rangliste bringen sollten: welche Person war der Favorit und warum?

    Bei dieser offenen Frage ist der/die Interviewer*in an der Reihe, die Karten auf den Tisch zu legen und anzugeben, wonach der/die potentielle neue Kollege*in sucht.

  • Haben Sie Bedenken hinsichtlich meiner Qualifikation?

    Diese Frage ist großartig, weil sie mutig ist. Du fragst indirekt und höflich: "Was denkst du über mich“? Du zeigst aber auch, dass du Vertrauen in deine Fähigkeiten und Stärken hast. Der/Die Personalverantwortliche hat hingegen die Möglichkeit seine/ihre Bedenken zu äußern.

    TIPP: Das größte Problem ist in der Regel mangelndes Wissen. Hier kannst du sehen, wie schnell sich dein/e zukünftige/r Vorgesetzte/r an neue Situationen anpassen kann und ob du von ihm/ihr lernen kannst.

  • Bietet das Unternehmen Weiterbildungsmöglichkeiten? Wie wird die Leistung der Mitarbeiter*innen gemessen?

    Mit dieser Frage kündigst du an, dass du wissbegierig bist und dich bilden willst, um deine Karriereziele zu erreichen – aber auch um dich mit dem Unternehmen weiterzuentwickeln.

  • Warum bin ich als Bewerber*in für Sie von Interesse?

    Eine gute Möglichkeit, positives Feedback zu erhalten. Der/Die Recruiter*in wird dir diejenigen Stärken aufzählen, von denen er/sie denkt, dass du sie besitzt und dass sie relevant für diese Stelle sind.

Fragen im Vorstellungsgespräch fragen: zur offenen Stelle

Da du dich auf eine bestimmte Stelle bewirbst, ist es sehr wichtig auch explizit danach zu fragen:

  • Wie hat sich diese Position entwickelt, seit sie eingeführt wurde?

    Dadurch erfährst du mehr über deine Vorgänger*innen im Unternehmen und du bekommst ein besseres Verständnis dafür, welche Karrierechancen die Position mit sich bringt.

  • Wer hat die Stelle vor mir besetzt?

    Mit dieser direkten Fragen wirst du relativ schnell erfahren, ob dein/e Vorgänger*in gefeuert oder befördert wurde, gekündigt hat oder in Rente gegangen ist. Damit erhältst du weitere Einblicke in die Unternehmensstruktur und kannst erfahren wie gut die Beziehung der Kollegen*innen untereinander ist.

Fragen im Vorstellungsgespräch fragen: Über das Unternehmen und die Mitarbeiter*innen

Hier ist eine Liste an nützlichen Fragen, die du deinem/deiner Gesprächspartner*in stellen kannst:

  • Welche Konkurrenz bereitet ihnen am meisten Kopfzerbrechen?

    Diese Frage solltest du stellen, wenn der/die Recruiter*in von sich aus zuvor nicht über die Konkurrenz gesprochen hat. Über die Konkurrenz zu sprechen ist unerlässlich, den diese beschäftigt jedes Unternehmen. Du zeigst damit auch, dass du an den Problemen/Herausforderungen des Unternehmens interessiert bist und deinen Teil dazu beitragen möchtest, diese zu lösen.

  • Wie wird sich diese Position Ihrer Meinung nach in den kommenden 4 Jahren entwickeln?

    Zeige mit dieser Frage dein Interesse an langfristigen Karrierezielen in diesem Unternehmen.

  • Können Sie mir etwas über das Team erzählen?

    Mit dieser Frage erfährst du mehr über die Kollegen*innen, mit denen du zukünftig zusammenarbeiten wirst.

  • Wo sehen Sie dieses Unternehmen in 3 Jahren?

    Das ist eine gute Frage für deine/n zukünftige/n direkte/n Vorgesetze/n. Diese/r wird dir von seiner/ihrer Einschätzung und Vision erzählen und du erinnerst ihn/sie gleichzeitig an die Ziele des Unternehmens.

  • Wenn Sie eine Sache an diesem Unternehmen ändern könnten, welche wäre es?

    Du wirst erfahren, wo dein/e zukünftige/r Vorgesetzte/r seine/ihre Prioritäten setzt und er/sie wird dir von den Herausforderungen erzählen, die ihm/ihr Sorgen bereiten.

  • Was ist der Schlüssel zum Erfolg dieser Firma, der auf den ersten Blick vielleicht nicht sichtbar ist?

    Der/Die Recruiter*in sollte hier stolz von den essentiellen Bestandteilen des Unternehmens berichten: es könnte z.B. der/die Geschäftsführer*in sein, ein clevere 4-Jahres-Planung, ein durchdachter Finanzhaushalt oder ein starkes Team. In jedem Fall sollte die Antwort positiv ausfallen.

  • Wie geht es im Bewerbungsprozess weiter?

    Diese letzte Frage ist ein Muss. Sie zeigt abschließend dein Interesse an der offenen Stelle und dem Unternehmen. Auch wenn du während des Vorstellungsgesprächs nicht das Gefühl hattest, dass es super läuft, so kannst du mit guten Fragen am Ende einiges wieder gut machen.

Ein gutes Vorstellungsgespräch

Stell dir das Vorstellungsgespräch als eine Unterhaltung vor nicht als ein Verhör. Und während dieser Unterhaltung wird der/die Recruiter*in versuchen herauszufinden ob du geeigneter für die Position bist als die anderen Bewerber*innen.

Denke daran: nicht der/die erfahrenste Bewerber*in wird den Job erhalten, sondern derjenige/diejenige, der/die dem Unternehmen am meisten bringt. Im hart umkämpften Arbeitsmarkt gibt es viele die hart für eine Stelle kämpfen – und wer nicht vorbereitet ist, ist keine Konkurrenz. Sobald du also die Einladung zum Vorstellungsgespräch hast, nimm dir die Zeit und bereite dich ausreichend darauf vor.

Verliere nicht den Mut, wenn es nicht gleich klappt. Nur wer scheitern kann, kann auch gewinnen. Und wer beim allerersten Versuch Erfolg hat, hatte wahrscheinlich auch eine Portion Glück. Wenn du nicht dazu gehörst: mach einfach weiter.

Halte Ausschau nach Unternehmen, die auch deinen Zielen entsprechen, schreibe eine passende Bewerbung und bereite dich anschließend auf das Vorstellungsgespräch vor. Es ist nur ein üblicher Prozess und kein Weltuntergang.

Schreibe deine Bewerbung in Minuten.
100% kostenlos. Keine Registrierung notwendig.
Lebenslauf erstellen

Hole dir deinen Traumjob!

Lebenslauf erstellen
Keine Registrierung notwendig.
Beispielhafter Lebenslauf eines Grafikdesigner
Beispielhafter Lebenslauf einer Empfangsdame
Beispielhafter Lebenslauf einer HR Managerin